Das Emo-Zentrum und wie es auf dein Umfeld wirkt

Der Solarplexus oder auch Emo-Zentrum genannt ist wohl das intensivste der neun Zentren im Human Design. Hier bewegt sich das Leben zwischen Freude und Traurigkeit, Leid und Leidenschaft. In diesem Zentrum geht es darum, emotionale Bewusstheit zu erlangen, daher zählt es zu den Bewusstseinszentren im Human Design und gleichzeitig wird eine enorme Energie freisetzt, weshalb es gleichzeitig zu den vier Motorzentren zählt. Anatomisch hängt dieses Zentrum eng mit der Bauspeicheldrüse, den Nieren, dem Magen, den Lungen und dem Nervensystem zusammen. Daher sollten wir uns der Herausforderung unseres Gefühlslebens stellen, Klarheit finden und Frieden mit unseren Emotionen schließen. Menschen mit einem definierten Emo-Zentrum sind emotionalen Wellen ausgesetzt. Stelle dir ein Schiff auf See vor, welches in einen Sturm gerät. Solange das Meer tobt, gibt es keine Klarheit. Erst dann, wenn sich das Meer wieder beruhigt hat, kommt die Klarheit.
emo-zentrum
Emo-Wellen sind unberechenbar und bringen Menschen von definierten Emo-Zentren immer wieder in schwindelerregende, emotionale Höhen, um sie dann in die Tiefe stürzen zu lassen. Wie lange eine emotionale Welle (Sturm) dauert, ist nicht vorhersehbar. Mal geht sie schnell vorbei, ein anderes Mal braucht es länger, um sie zu durchleben. Für Menschen, mit einem definieren Emo-Zentrum ist es wichtig, dass zu erkennen und die emotionalen Wellen kommen und gehen zu lassen. Ist das Emo-Zentrum definiert, ist es auch gleichzeitig die Autorität im Human Design. Das bedeutet, dass es unabdingbar ist, eine Emowelle abzuwarten, bevor Entscheidungen getroffen werden. Menschen mit definierten Emo-Zentrum brauchen zeitlichen Abstand, um Entscheidungen nicht aus einer emotionalen Welle heraus zu treffen. Mehr dazu im Artikel: Autoritäten im Human Design.

Die definierten Emo-Zentren beeinflussen die Stimmung in ihrem Umfeld und sagen häufig dem offenen Emo-Zentrum “ Du bist aber schlecht gelaunt!” Das definierte Emo-Zentrum projiziert die jeweilige Emo-Welle auf die Umgebung und die Menschen mit einem offenen Emo-Zentrum denken dann tatsächlich, sie hätten schlechte Laune. Bei einem emotionalen Höhenflug passiert das genauso – die emotional definierten Menschen projizieren ihre mega gute Laune auf ihr Umfeld und bedenken, dass offene Zentren, die definierten Zentren dreimal stärker zurückspiegeln, als es vom definierten Zentrum ausgesendet wurde.

Je mehr sich die Menschen ihrer „Offenheit“ oder “Definiertheit” bewusst werden, desto eher bemerken sie, woher ihre Stimmung kommt.

Das Dilemma daran ist, dass sich die wenigsten Menschen dessen bewusst sind. So sind beispielsweise für Kinder, die kein definiertes Emo-Zentrum haben, die Emotionen, die sie empfangen, oft verwirrend und sie können sie nicht richtig interpretieren.

Gerade bei Kindern und Eltern mit definierten und undefinierten Emo kann man das sehr gut beobachten.
Angenommen ein Kind hat ein definiertes Emo-Zentrum und die Mutter ein offenes. Das definierte Kind möchte bei 0 Grad mit Badehose in die Kita und fängt mit der Mutter an zu diskutieren und wird wütend. Die Mutter nimmt die Wut und Enttäuschung ihres definieren Kindes auf, spiegelt dreifach zurück und BÄÄMM!

Umgekehrte Situation: Kind hat ein offenes Emo-Zentrum und die Mutter ein definiertes Emo-Zentrum.
Also, das “offene” Kind erklärt der Mutter, dass heute Badehosentag ist und die “definierte” Mutter erklärt dem Kind, dass es dafür zu kalt ist. Die Diskussion beginnt. Die Mutter wird ungeduldig und wütend, auch wenn sie das dem Kind nicht so zeigt, nimmt das Kind das wahr. Das Kind mit dem offenen Emo-Zentrum wird den Ärger und die Wut der Mutter spiegeln und ein Gefühlsausbruch ist auch hier vorprogrammiert.

An diesen Beispielen wird klar, wie wichtig es ist, sein eigenes Design zu kennen und damit lernen umzugehen.

Menschen mit offenem Emo-Zentrum haben keine eigenen Emotionen und durchleben keine eigenen Emotionen. Sie sind hier, um die Emotionen anderer aufzunehmen und dadurch zu lernen, was es heißt traurig zu sein oder zu lieben. Emotionale Undefiniertheit bedeutet, dass Gefühle keine persönliche Bedeutung haben und auch nicht haben sollten.

Definierte Emo-Zentren sind emotional stabiler und weniger beeinflussbar. Instinktiv spüren sie, dass nach jedem Tief ein Hoch folgt. Emotional offene Menschen hingegeben, dürfen das erst lernen und haben oft den Drang, dass in ihrer Umgebung alles harmonisch sein muss. Oft sind das die typischen “People-Pleaser”. Frei nach dem Motto, wenn das Gegenüber seine Emo-Welle reitet: “Was kann ich tun, damit es dir gut geht und du “lieb und nett” zu mir bist, bitte, bitte?”

Es kann aber auch sein, dass die emotional Offenen bei leidenschaftlichen Diskussionen auf einmal starke Gefühlsausbrüche haben, die nicht selten in Streit enden oder bei der Beerdigung des Schwagers vom Nachbarn hemmungslos anfangen zu weinen.

Wie bei allem im Human Design, geht es hier nicht um besser oder schlechter. Im Grunde profitieren beide Zentren voneinander. Der emotional definierte Mensch bekommt seine Emotionen gespiegelt und darf lernen, Verantwortung für seine Emotionen zu übernehmen und sich auch mal zurückzuziehen, um seine Emo-Welle zu reiten.

Der emotional offene Mensch darf lernen, mit Gefühlen umzugehen, auch wenn er Gefühle am liebsten vermeiden würde – vor allem die “negativen” Gefühle. Versuchen emotional undefinierte Menschen das zu umgehen, werden sich immer wieder den emotionalen Erwartungen der anderen beugen, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass für sie das Richtige ist und ihnen guttut.

Fazit: Das Verständnis, wie dieses Zentrum funktioniert, hat mein Leben wirklich erleichtert und viel Zündstoff aus Beziehungen genommen. Vor allem kann ich mit diesem Wissen, meine Kinder besser verstehen und Situationen nicht eskalieren zu lassen.